Drogen, Politik und Polizei

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5. Beschaffbarkeit, Qualität und Preise

Die Beschafffbarkeit verschiedener illegalisierter Drogen, die Qualität und die Preise der illegalisierten Drogen und vor allem Veränderungen der Qualitäten und langfristige Preisentwicklungen geben einen Einblick in die Struktur des Schwarzmarktes. Gute Verfügbarkeit, verbesserte Qualitäten (höhere Reinheitsgehalte, höhere Wirkstoffgehalte) und stabile respektive sinkende Preise zeigen, daß sich der Schwarzmarkt für illegalisierte Drogen in Deutschland fest etabliert hat und trotz aller repressiven Maßnahmen gut behauptet hat und funktionsfähig ist.

 


5.1. Beschaffbarkeit illegalisierter Drogen

Die im Betäubungsmittelgesetz vorgesehenen repressiven Maßnahmen haben unter anderem zum Ziel, die Verfügbarkeit von bestimmten Substanzen zu verhindern. Die Realität zeigt jedoch, daß die meisten Drogen für die Konsumenten beschaffbar und somit verfügbar sind. Die folgende Tabelle zeigt die Beschaffbarkeit verschiedener Drogen für Drogenkonsumenten (Konsumenten von Cannabis oder irgend einer anderen illegalisierten Droge oder auch von mehreren illegallisierten Drogen) in Westdeutschland. Konsumenten bestimmter Drogen können ihre "Lieblingsdroge" im allgemeinen leichter beschaffen als die angegebenen Werte vermuten lassen. Auch Nichtkonsumenten bestimmter Drogen, die jedoch Konsumenten dieser Drogen in ihrem Freundes kennen, kommen leicht an die entsprechende Droge heran. 72 Prozent der Jugendlichen, die Ecstasykonsumenten zu ihren Freunden oder engeren Bekannten zählen, behaupten, es sei leicht oder sehr leicht innerhalb von 24 Stunden an Ecstasy heranzukommen. Diese Meinung haben aber auch etwa ein Viertel jener Jugendlichen, in deren Freundeskreis kein Ecstasy konsumiert wird. 38 * Dies deutet darauf hin, daß diese Droge im Bewußtsein von vielen Jugendlichen bereits eine gewisse Alltäglichkeit oder Normalität besitzt.

In der linken Spalte ist die Art der Droge angegeben, in der mittleren Spalte ist der Prozentsatz derer angegeben, die die entsprechende Droge beschaffen können und in der rechten Spalte der Prozentsatz derer, die die Droge leicht, das heißt innerhalb von weniger als 24 Stunden, beschaffen können.

Droge beschaffbar für Konsumenten in % leicht beschaffbar für Konsumenten in %
Cannabis 86 % 70 %
Ecstasy 72 % 43 %
Amphetamin 70 % 39 %
LSD 62 % 28 %
Kokain 58 % 24 %

Datenquelle: L. Kraus, R. Bauernfeind (IFT): Repräsentativerhebung 1997.
Schriftliche Befragung zum Gebrauch Psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland (im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit), München 1998

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Boulevardpresse können Personen, die in einer fremden Stadt nicht ortskundig sind, sehr präzise erfahren, wo sie bei Bedarf Drogen kaufen können. Das folgende Beispiel aus dem Berliner Kurier vom Freitag, 16. Juni 2000, zeigt, mit welcher Präzision solche Angaben vermittelt werden [Artikel von Claudia Keikus]:


"Die gefährlichsten Orte Berlins
Geheime Polizei-Liste verrät die Hochburgen des Verbrechens

Mord, Totschlag, Drogenhandel, Raub und Prostitution! Die Liste der gefährlichsten Orte Berlins – Sie gehört zu den bestgehütesten Geheimnissen der Stadt. Immer mehr Plätze werden in der Hauptstadt zu Kriminalitäts-Brennpunkten – 30 sind es bisher in diesem Jahr.

Der Bahnhof Zoo, der Alexanderplatz und die Gegend rund um die Gedächtniskirche gehören dazu. An diesen Orten haben Polizisten erweiterte Befugnisse, sie dürfen jeden Bürger jederzeit kontrollieren – Personalpapiere verlangen, Taschen durchsuchen.

Der KURIER sagt ihnen, wo es in Berlin am Gefährlichsten ist.

  • Joachimstaler Straße 1 bis 3 mit "Alt-Berliner Spielsalon" (Charlottenburg): Drogenkriminalität, gefährliche Körperverletzungen, Raub, hier halten sich gesuchte Personen auf.
  • Hardenbergstraße zwischen Breitscheidplatz und Fasanenstraße (Charlottenburg): Drogen, Schlägereien, Diebstahl, Raub, Einbruch.
  • Budapester Straße zwischen Hardenbergplatz und "Kugelkino" (Charlottenburg) und Breitscheidplatz (Charlottenburg): Drogen, Schlägereien, Diebstahl, Raub, Einbruch.
  • Europacenter mit Ausnahme der Lokale, Läden und Büros (Charlottenburg): Drogen, Hausfriedensbruch, Raub, Diebstahl.
  • Europacenter Lokal "Délifrance" (Charlottenburg): Berüchtigter Treffpunkt von Drogenhändlern.
  • Kurfürstendamm zwischen Breitscheidplatz und Joachimstaler Straße (Charlottenburg): Drogen, Gewalt, Raub und Diebstahl.
  • Hardenbergplatz mit Bahnhof Zoo, allen Zugängen und Bahnsteigen (Charlottenburg): Drogen, Taschendiebstähle, Treffpunkt von Trinkern und Obdachlosen.
  • Jebensstraße (Charlottenburg): Drogen, Prostitution.
  • U-Bahnhof Kurfürstendamm sowie in den Zügen der U 9 zwischen Kudamm und Zoo (Charlottenburg): Drogen.
  • Passage Joachimstaler Straße 14 bis 19 einschließlich der Diskothek Ku'Dorf, der Spielhalle Merkur und des Döner-Imbisses Sofra-Grillroom: Drogen, Gewalttaten.
  • Wilmersdorfer Straße (Charlottenburg): Drogen, Taschendiebstahl, illegale Ausländer, Ladendiebe, Betrug.
  • Alexanderplatz (Mitte): Raub, Hütchenspieler, Kfz-Delikte, Fahrraddiebstähle, Geschäftseinbrüche.
  • Tiergarten Süd (A) in den Grenzen Kurfürsten-, Potsdamer Straße, Schöneberger Ufer, Flottwell-, Lützow-, Genthiner Straße: Raub, Körperverletzung, Wohnungs- und Geschäftseinbrüche.
  • Tiergarten Süd (B) in den Grenzen Lützow-, Potsdamer-, Kurfürsten-, Einemstraße, Lützowplatz: Drogen, Prostitution.
  • Oranienburger Straße zwischen Friedrichstraße und Hackescher Markt (Mitte): Prostitution.
  • Beusselstraße "Automarkt" und Umgebung (Tiergarten): Kfz-Delikte, Urkundenfälschungen, gefährliche Körperverletzungen.
  • Schöneberg "Nord" in den Grenzen Kurfürstenstraße, Dennewitz-/Bülow-/Kulmer Straße, Goeben- und Pallasstraße, Golz-/ Winterfeld-/ Eisenacher-/ Motzstraße/ Nollendorfplatz/ Einem-/ Kurfürstenstraße: Raub, Taschendiebstähle, Hütchenspieler, Überfälle auf Homosexuelle, Drogen, Prostitution.
  • Kottbusser Tor und Umgebung (Kreuzberg): Drogenhandel.
  • Volkspark Hasenheide und Umgebung entlang des Sportplatzes Columbiadamm (Neukölln): Drogenhandel.
  • Hermannplatz und Umgebung (Neukölln): Drogenhandel.
  • Mehringplatz und Umgebung mit Theodor-Wolff-Park (Kreuzberg): Kfz-Delikte, Raub, Einbruch, Diebstahl.
  • Diskothek "Matrix" Warschauer Platz 18 und das Umfeld (Friedrichshain): Drogenumschlagplatz.
  • Ernst-Thälmann-Park und die nähere Umgebung zwischen Greifswalder- und Danziger Straße (Prenzlauer Berg): Raub, Körperverletzung, Diebstahl aus Autos.
  • Helmholtzplatz und angrenzende Bereiche, Danziger-, Lychener-, Stargarder Straße und Dunckerstraße (Prenzlauer Berg): Drogen."

 

5.2. Qualitäten illegalisierter Drogen

5.2.1. THC-Gehalt von Cannabisprodukten

Die wichtigsten Cannabisprodukte des Drogenhandels sind Marihuana und Haschisch. Marihuana, das, bestehend aus allen getrockneten Pflanzenteilen, lose oder gepreßt verkauft wird, enthält etwa 2% THC. Der THC-Gehalt wird gesteigert, wenn nur die Blütenspitzen der weiblichen Pflanze verarbeitet werden (etwa 6% bis 7%). Haschisch, eine besonders harzreiche Zubereitungsform, enthält bei sehr guter Qualität 10% bis 20% THC.

Der THC-Gehalt in Cannabispflanzen kann durch Züchtung und optimale Wachstumsbedingungen gesteigert werden. So wiesen bestimmte Arten von Marihuana in den 60er Jahren einen THC-Gehalt von 1% auf, am Anfang der 80er Jahre einen solchen von 7% bis 8% und in den 90er Jahren bereits 17% bis 23%.

Die hier genannten Zahlen sind allesamt im Mai 1999 im Cannabisbericht der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen (EKDF) 39 * publiziert worden. Neueste Laboruntersuchungen des Bundeskriminalamtes (BKA) 40 * in Wiesbaden bestätigen diesen Trend. Von 1996 bis 2000 ist der durchschnittliche THC-Gehalt von untersuchten Haschischproben signifikant angestiegen. Die Zahl der Proben mit einem THC-Gehalt unter 5% im Untersuchungszeitraum von nur fünf Jahren ist auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes geschrumpft und die Zahl der Proben mit mehr als 10% THC-Gehalt hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Bei den Proben mit mehr als 14% THC-Gehalt hat sich die Zahl sogar mehr als verdreifacht.

Aufgrund dieser deutlich höheren Mengen an Wirkstoff im Vergleich zum Standard von vor wenigen Jahren muß man heutzutage merklich weniger Haschisch rauchen, um genauso high zu sein wie seinerzeit nach dem Konsum von wesentlich größeren Mengen. Wer heute noch nach wie vor genauso viel Haschisch raucht wie vor vier oder fünf Jahren, der gibt sich signifikant mehr (Wirk-)Stoff als damals. Wenn also jemand, obwohl seit Jahren immer konstant gleichviel rauchend, sich heute eventuell viel schneller müde oder matt fühlt als früher, dann liegt das nicht unbedingt an der eigenen Konstitution, sondern die Ursache dafür kann sehr wohl einfach in der höheren Zufuhr von THC begründet liegen.

 


5.2.2. Inhaltsstoffe und Dosierungen von Ecstasy-Pillen

Im Jahr 1996 enthielten 52,3% der von der Polizei und vom Bundesgrenzschutz beschlagnahmten Ecstasy-Pillen oder Kapseln den Wirkstoff MDMA und 34,4% den Wirkstoff MDE, so daß 86,7% der untersuchten Proben reell als "Ecstasy" bezeichnet werden konnten. Im Jahr 2000 war MDE praktisch vom Markt verschwunden. Im Jahr 2000 enthielten 91,2% aller untersuchten Proben nur den Wirkstoff MDMA. Im Jahr 2001 waren es dann bereits 98,9% und im Jahr 2002 waren es 98,0%. Falsifikate (Fälschungen) sind auf dem Ecstasymarkt selten geworden. 41 * So enthielten im Jahr 2002 etwa 1,6% der Proben MDA oder MDE oder Amphetamin und 0,4% der Proben mehrere Wirkstoffe, vor allem Mischungen aus MDMA und MDE, MDMA und MDA sowie MDMA und Amphetamin.

Durchschnittliche Dosierung untersuchter MDMA-Proben
(Angaben in Milligramm als Hydrochlorid berechnet)
Jahr Eve & Rave 42 *
(D) (CH)
Contact 43 *
Bern
ChEck iT! 44 *
(A)
ChEck iT! 45 *
Innsbruck
ChEck iT! 46 *
Linz
BKA
(D)
1995 114,9 mg --- --- --- --- 91 mg
1996 109,4 mg --- --- --- --- 87 mg
1997 86,0 mg --- --- --- --- 81 mg
1998 90,4 mg 91,4 mg --- --- --- 81 mg
1999 89,2 mg 86,9 mg 65,0 mg --- --- 75 mg
2000 74,1 mg --- 52,8 mg --- --- 76 mg
2001 --- --- 62,9 mg 85,8 mg 66,0 mg 77 mg
2002 83,5 mg --- 52,3 mg --- --- 76 mg

 

Seit Mitte der 90er Jahre hat die durchschnittliche Dosierung von MDMA-Pillen gemäß Untersuchungen des BKA um 16,5% abgenommen, gemäß Untersuchungen von Eve & Rave (Berlin und Schweiz) sogar um 27,3%. Die Schwankungsbreite der Wirkstoffmenge, die in einzelnen Pillen gefunden wurde, hat jedoch nicht abgenommen und liegt zwischen 4 mg und 400 mg.

 


5.2.3. Dosierungen von LSD-Trips

Die durchschnittliche Dosierung von LSD-Trips schwankt von Jahr zu Jahr zwischen 50 μg (Mikrogramm) und 75 μg. Die Werte der Dosierungen für die Jahre 1996 bis 2002 können der folgenden Tabelle entnommen werden. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 1 μg und 230 μg.

1996 73 μg 2000 54 μg
1997 65 μg 2001 52 μg
1998 56 μg 2002 66 μg
1999 63 μg    

 


5.2.4. Reinheitsgehalte von Amphetamin

Von der Qualität her ist Amphetamin mit Abstand die "schlechteste" Droge, die massenweise auf dem Schwarzmarkt feilgeboten wird. Der Anteil der Ware, die unter 10% Wirkstoff enthält (und somit zu 90% und mehr aus Streckmitteln besteht) nahm in den letzten Jahren kontinuierlich zu, wie aus der untenstehenden Tabelle entnommen werden kann.

  Wirkstoffgehalt (Amphetamin / berechnet als Base) zwischen
Jahr 0 % und 10 % 11 % und 20 % 21 % und 30 % 31 % und mehr
1996 48 % 32 % 7 % 13 %
1997 49 % 29 % 11 % 11 %
1998 52 % 27 % 11 % 10 %
1999 64 % 21 % 9 % 6 %
2000 86 % 7 % 2 % 5 %
2001 --- --- --- ---
2002        
Kleinmengen 75 % 13 % 6 % 6 %
Mittlere Mengen 67 % 17 % 8 % 8 %
Große Mengen 53 % 27 % 7 % 13 %
Alle Proben 68 % 17 % 7 % 8 %

Berechnet auf Basis der Daten: Bundeskriminalamt (BKA), Rauschgiftjahresberichte 1996 bis 2000, Wiesbaden 1997 bis 2001, jeweils Abschnitt 2.3.2., Rauschgiftjahresbericht 2002, Wiesbaden 2003, Abschnitt E 1

 


Bis und mit 1998 enthielt nur etwa jede zweite Probe weniger als 10% Wirkstoff, 1999 wie auch im Jahr 2002 waren es 2/3 und im Jahr 2000 noch weit mehr [Für das Jahr 2001 hat das BKA wegen einer Umstellung der Auswertung der Analysenergebnisse nach weiteren drei zusätzlichen Kriterien keine Daten veröffentlicht]. Bemerkenswert ist, daß selbst "großen Mengen" (mehr als 100 Gramm) im Jahr 2002 mehrheitlich (in 53% der 1.530 untersuchten Proben) weniger als 10% Wirkstoff enthielten, bei "kleinen Mengen" (weniger als 1 Gramm) waren es sogar 3/4 (75%) aller Proben. Das auf dem Schwarzmarkt angebotene Amphetamin ist zumeist stark gestreckt und von schlechter Qualität, wobei im Vergleich zu den 80er Jahren die Qualität signifikant schlechter geworden ist.

 


5.2.5. Reinheitsgehalte von Kokain

Kokain ist bei weitem nicht so stark mit Verschnittstoffen versetzt wie Amphetamin. 1996 wie auch 1997 enthielten nur 2% der Proben weniger als 10% Wirkstoff, im Jahr 2002 waren es 8 %. Gehalte von mehr als 30% Wirkstoff wurden 1996 wie auch 1997 bei 87% der Proben gefunden [zum Vergleich: Amphetamin: 13% respektive 11%], im Jahr 2002 waren es 76% [zum Vergleich: Amphetamin: 8%].

Im Jahr 1999 war das Kokain auf dem Schwarzmarkt von überdurchschnittlicher Qualität – es scheint, zu den Feierlichkeiten der Jahrtausendwende, die hierzulande vom 31.12.1999 zum 1.01.2000 zelebriert wurde, die Kundschaft besonderen Wert auf gute Qualitäten gelegt hat. Jedenfalls haben viele Menschen nach eigenen Bekundungen an diesem Anlaß erstmalig in ihrem Leben Kokain geschnupft und einige sind dabei auf den "Geschmack gekommen". Im Jahr 2000 waren dann auf jeden Fall sowohl Amphetamin als auch Kokain stärker verschnitten als in den Jahren zuvor und danach.

Im Jahr 2002 war das Kokain im Schnitt weit weniger mit Streckmitteln versetzt als im Jahr 2000. Dabei fällt bei genauerer Betrachtung der Daten auf, daß Kokain weit mehr von Zwischenhändlern gestreckt wird, Amphetamin dagegen wird bereits von Großhändlern in schlechter Qualität geliefert. Insgesamt wird Kokain jedoch deutlich weniger mit Streckmitteln versetzt als Amphetamin, enthielt doch jede Dritte Probe aus dem Bereich der kleinsten Mengen (weniger als 1 Gramm) über 60% Wirkstoff. Bezüglich aller untersuchten Proben waren es mehr als 2/5 (42%). Weitere Einzelheiten können der folgenden Tabelle entnommen werden.

  Wirkstoffgehalt (Kokain / berechnet als Base) zwischen
Jahr 0 % und 30 % 31 % und 60 % 61 % und 90 % 91 % und mehr
1996 13 % 41 % 45,5 % 0,5 %
1997 13 % 40 % 44 % 3 %
1998 21 % 45 % 33,9 % 0,1%
1999 13,8 % 34 % 52 % 0,2 %
2000 32 % 39 % 28 % 1 %
2001 --- --- --- ---
2002        
Kleinmengen 38 % 28 % 33 % 1 %
Mittlere Mengen 19 % 39 % 41 % 1 %
Große Mengen 10 % 31 % 59 % 0 %
Alle Proben 24 % 34 % 41 % 1 %

Berechnet auf Basis der Daten: Bundeskriminalamt (BKA), Rauschgiftjahresberichte 1996 bis 2000, Wiesbaden 1997 bis 2001, jeweils Abschnitt 2.3.2., Rauschgiftjahresbericht 2002, Wiesbaden 2003, Abschnitt E 1

Die in der oben stehenden Tabelle aufgezeigten Daten lassen die logische Schlußfolgerung zu, daß wer sauberes Kokain genießen will, deshalb größere Mengen auf einmal einkaufen muß, da dann die Wahrscheinlichkeit eines hohen Anteils von Streckmitteln wesentlich geringer ist. Der Kauf größerer Mengen von Kokain ist somit kein Indiz mehr für das Treiben von Drogenhandel.

 


5.2.6. Die Qualitäten der Drogen – Zusammenfassung

Besser geworden in den letzten sind die Qualitäten von Cannabisprodukten. Der Anteil an Wirkstoffen ist signifikant angestiegen. Besser geworden ist die Reinheit von Ectasy-Pillen – es sind weit weniger Falsifikate auf dem Markt. Gleich geblieben ist die Qualität von Zauberpilzen und von LSD, wobei bei LSD anzumerken ist, daß die Dosierung seit Jahren erheblichen Schwankungen unterworfen ist. Leicht schlechter ist der Reinheitsgehalt von Kokain geworden, wobei dieser immer noch viel besser ist als derjenige von Amphetamin. Amphetamin ist seit Jahren die am meisten gestreckte Droge und die Qualität wird über die Jahre hinweg immer noch zusehends schlechter.

 


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38
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 1997 – Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung , (BZgA, Köln 1998), S. 61
39
Eidgenössische Kommission für Drogenfragen (EKDF), Sektion Grundlagen und Forschung: Cannabisbericht, Bern, im Mai 1999, S. 22f.
http://www.eve-rave.net/abfahrer/download/eve-rave/bericht101.pdf
40
Datenquelle: Bundeskriminalamt (BKA), Rauschgiftjahresberichte 1996 bis 2000, Wiesbaden 1997 bis 2001, jeweils Abschnitt 2.3.2.
http://www.bka.de/lageberichte/rg.html
41
Datenquelle: Bundeskriminalamt (BKA), Rauschgiftjahresberichte 1996 bis 2000, Wiesbaden 1997 bis 2001, jeweils Abschnitt 2.3.2., Rauschgiftjahresbericht 2002, Wiesbaden 2003, Abschnitt E 1
http://www.bka.de/lageberichte/rg.html
42
Quellen: Eve & Rave: Eve & Rave Pillenlisten: 1995: 40 Proben; 1996: 39 Proben; 1997: 79 Proben; 1998: 32 Proben; 1999: 61 Proben; 2000: 38 Proben; 2002: 53 Proben.
http://www.eve-rave.net/abfahrer/download.sp?cat=1
43
Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern und Stiftung Contact Bern: Pilot E – Bericht 98/99, Bern 2000, S. 55ff.
Stiftung Contact Bern: 1998: 21 MDMA-Proben, die niedrigste MDMA-Dosierung lag bei 58,5 mg, die höchste bei 146 mg, die durchschnittliche bei 91,4 mg; 1999: 50 MDMA-Proben, die niedrigste MDMA-Dosierung lag bei 39,4 mg, die höchste bei 137,5 mg, die durchschnittliche bei 86,9 mg.
44
ChEck iT! Jahresbericht 1999/2000, Wien 2001, S. 20 f. und ChEck iT! Pillenlisten im Internet: 1999: 138 Proben; 2000: 302 Proben; 2001: 218 Proben; 2002: 137 Proben.
http://www.checkyourdrugs.at/data/_static/research/pdf/jahresbericht00.pdf
45
Im Oktober 2001 untersuchte ChEck iT! 18 Pillen in Innsbruck. 2 Pillen enthielten MDE (66 mg und 78 mg) und die restlichen 16 Pillen enthielten MDMA. Die niedrigste MDMA-Dosierung lag bei 56 mg, die höchste bei 129 mg, die durchschnittliche bei 85,8 mg.
46
Im September 2001 untersuchte ChEck iT! 66 Pillen in Linz. 53 Pillen enthielten MDMA. Die niedrigste MDMA-Dosierung lag bei 8 mg, die höchste bei 172 mg, die durchschnittliche bei 66,0 mg.