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Konkrete Erste-Hilfe-Tipps bei Drogenproblemen

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Lachgas

  • Chemische Bezeichnung: N2O, Distickstoffmonoxid
    (Verwechslungsgefahr mit CO2)

  • Andere Synonyme und volkstümliche Bezeichnungen: Ballon, Distickstoffoxid, E942, Entonox, Kapsel, L, Lachgas, Lustgas, N, Nitrous oxide, Rauschgas, Stickoxidul, Stickoxid

  • Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Grundsätzlich gilt: Für gesunde Menschen stellt reines Lachgas bei korrekter Handhabe und Dosierung keine Gefahr dar. Theoretisch sind jedoch Hirnschäden durch Sauerstoffmangel möglich. Ansonsten: Druckanstieg im Innenohr durch Stickstoffverdrängung • Ohrschäden bis zum Tinitus.

    Beim Lachgasinhalieren sollte der Konsument sitzten oder liegen, da plötzliche Schwindelanfälle zu heftigen Stürzen führen können. Der Notarzt wird in den meisten Fällen auf Grund der kurzen Wirkungsdauer keinen Patienten unter Gaseinfluß antreffen. Sein Einsatz macht nur Sinn, wenn es wirklich zu einer lebensgefährlichen Situation kommt. Möglichkeiten einer solchen, laut Markus Berger:

    • Sauerstoffmangel – der Konsument hat mehrere Minuten über eine Maske 100% reines Lachgas inhaliert und ist bewußtlos.
    • Der Konsument hat auf einer Party Alkohol und darauf eine größere Dosis N2O intus. Er erbricht sich heftig.
    • Beim Rückatmen ist kein Sauerstoff vorhanden.

    Lachgaskonsum kann nicht nachgewiesen werden. Daher sollte der Notarzt Anwesende befragen und auf Paraphernalia / Konsum-Zubehör wie Sahnekapseln und -spender, Luftballons etc. achten.

  • Wirkungsdauer: Wenige Sekunden bis 3 Minuten.

  • Nachweis: Lachgas wird im Körper nicht umgewandelt, sondern 99,9% verlassen den Körper durch die Atmung.

  • Langzeitfolgen/-schäden: Lachgaskonsum kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen, eine körperliche Abhängigkeit scheint nicht aufzutreten. Gefährlich wird Lachgas nur durch groben »Mißbrauch«: Technisches Lachgas (wie oft auch das Gas in Sahnespenderpatronen) ist mit Beimischungen verunreinigt und daher ungeeignet für den Konsum und lebensgefährlich.

    Wiederholte oder längere Inhalation reinen Lachgases ohne Sauerstoff-Zugabe bewirkt Bewußtlosigkeit. Schon Musiker der Grateful Dead nuckelten direkt aus großen Flaschen – unter der heißen Dusche oder in der Badewanne. Gefahr: Lachgas ist in den Flaschen und Patronen in flüssigem Zustand. Beim Austritt aus der Flasche kühlt es stark ab und kann dadurch u.a. Kehlkopf und Lunge schwer in Mitleidenschaft führen.

    Ohrschäden bis zum chronischen Tinitus durch Innenohrschäden. Langzeitkonsum in hohen Dosen schädigt das Knochenmark; gefährlich für Schwangere, vor allem auch Krankenhausangestellte, die sich viel in Räumen mit Lachgasnutzung aufhalten.

  • Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Lachgas und Alkohol sind zum Kotzen.


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