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Koffein

  • Chemische Bezeichnung: 1,3,7-Trimethylxanthin

  • Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wirkung: Koffein, Teein, Cola-Getränke, Kola-Nuß, Guarana, Tee, Mate und viele der neuen »Energy-Drinks«, Coffeintabletten

  • Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Gering bis mäßig. Schlafstörungen • Gereiztheit • im Extremfall Halluzinationen und Koordinationsstörungen • Angstzustände • Auslösung von Psychosen • körperliche und seelische Abhängigkeit • Hohe Koffein-Dosis kann zu Herzrasen und erhöhter Nervosität führen. Koffein wird rasch im Körpergewebe verteilt und durchquert Plazenta- und Blut-Hirnschranke. Seine Konzentration in der Muttermilch beträgt ca. 50% derjenigen im Plasma. Epidemiologische Studien über Effekte der Einnahme von Koffein auf die Schwangerschaft zeigten keine Verbindung zwischen einer täglichen Einnahme von ca. 10 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht und einer Zunahme an angeborenen Anomalien.

  • Wirkungsdauer: Nach der Einnahme beginnt die Wirkung je nach körperlicher Verfassung des Konsumenten nach zehn Minuten und bis zu einer Stunde und dauert zwei bis drei Stunden an.

  • Vorkommen: Die im Handel befindlichen Energy-Drinks enthalten auf 100 ml rund 30 bis 35 mg Koffein. Eine Dose enthält ca. 60 bis 80 mg Koffein; Zusätze in den Drinks verzögern den Abbau des Koffeins. Der Pschyrembel (medizinisches Wörterbuch) gibt für eine Tasse Tee 30 mg, eine Tasse Kaffee 100 mg und für einen Liter Colagetränk 120 mg Koffein an.

  • Halbwertszeit: 3,5 bis 5 Stunden; bei Kindern und Alten länger, bei Rauchern kürzer.

  • Koffeingehalt: (pro angegeben Einheit)

    Coffeintablette, eine – 50 bis 200 mg
    Filterkaffee, 200 ml – 140 mg
    Bitterschokolade, eine Tafel – 105 mg
    Espresso, 60 ml – 100 mg
    Schwarztee, 200 ml – 80 mg
    Cola, 330 ml – 32 mg

    Tagesdurchschnitt eines Erwachsenen: 280 mg

  • Langzeitfolgen/-schäden: Wer mehr als acht Tassen Kaffee täglich trinkt, für den besteht Suchtgefahr. Entzugserscheinungen in Form von Kopfschmerzen • Nervosität • Kalziumverlust und potentielle Schädigung der Knochen • Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit sind weitere Nebenerscheinungen • Herz- und Kreislaufschäden möglich • Störungen des vegetativen Nervensystems • die tödliche Dosis liegt etwa bei 10 g.

  • Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Atropin • Schweißausbrüche (vor allem an Händen und Füßen), Zittern (Tremor) • Speed • alle Substanzen, die die Herzschlagfrequenz erhöhen. Reduzierung der Wirkung von Sedativa wie Barbiturate, Antihistaminika. Synergische Wirkung gegenüber den tachykarden Wirkungen von z.B. Sympathomimetika, Thyroxin. Erhöhung des Abhängigkeitspotentials von Substanzen vom Ephedrin-Typ (u.a. Speed). Orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Disulfiram verlangsamen die Reduktion von Koffein in der Leber, Barbiturate und Rauchen beschleunigen sie.

  • Hilfen und Gegenmittel: Falls nötig leichte Beruhigungsmittel wie Melisse, Baldrian und Hopfen. Bei extremen Angstzuständen Diazepam (»Valium®«) und /oder Beta-Blocker in niedriger Dosierung. Oder Metoprolol.


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