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Konkrete Erste-Hilfe-Tipps bei Drogenproblemen

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Alkohol

  • Chemische Begriffe: Äthylalkohol, Äthanol/Ethanol (nicht mit dem hochgiftigen Methanol verwechseln!)

  • Allgemeine Gefährlichkeit: Mäßig bis lebensgefährlich. Alkohol ist die verbreitetste Rauschdroge, die direkt oder indirekt (Straßenverkehr) sehr viel mehr Tote fordert, als alle anderen Drogen – außer Nikotin – zusammengenommen. Bei uns haben etwa vier Millionen Menschen ein Alkohol-Problem, ca. 40.000 davon sterben jährlich.

  • Faustformel: Getrunkener Alkohol in Gramm (25 gr = 0,5 Liter Bier = 0,2 Liter Wein) geteilt durch Körpergewicht in Kilogramm und durch 0,6 (bei Frauen) bzw. 0,7 (bei Männern) = Blutalkohol in Promille. Bei Ungeborenen: Der fetale Blutalkoholgehalt ist identisch mit dem der Mutter!

  • Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Bei mäßiger Dosierung sehr gering, obwohl bei entsprechender (seltener) Veranlagung – insbesondere bei vielen Chinesen und Afrikanern – auch schon kleinste Mengen zum Ausbruch von Psychosen und Epilepsie führen können. Die tödliche akute Dosis liegt beim Nicht-Alkoholiker bei ca. 300 ml Alkohol; eine Menge, die mit einer Ein-Literflasche Schnaps schon überschritten ist. Bei Kindern liegt die tödliche Dosis noch sehr viel niedriger. Bei Alkoholikern kann auch das Absetzen oder eine Reduktion des Alkohols zum Delirium führen.

    Aggressives Verhalten • Enthemmungen • Erbrechen • Kopfschmerzen (magnesiumbedingter Kater) • Schwindelgefühle • Übelkeit • lebensbedrohliche Vergiftung. Im Fall einer Überdosis: Bewußtlosigkeit bis hin zum Koma und Delirium und Tod • Erblindungsgefahr • dauernde Hirnzellenschädigung

  • Wirkungsdauer: Es dauert je nach Alkoholkonzentration, Mageninhalt und Zuckergehalt des Getränkes 30 bis 60 Minuten, bis der Alkohol nach dem Konsum merklich ins Blut aufgenommen wird, die maximale Konzentration tritt nach 60 bis 90 Minuten ein.

  • Wirkungskurve: Bis 0,4 Promille geringfügige Verhaltensänderung; bis 1,2‰ beginnender Rausch, bis ca. 2,0‰ starker Rausch, um 2,4‰ Stupor, um 3,0‰ Koma, ab 3,6‰ Todesgefahr; bei jüngeren Menschen schon früher.

  • Abbauzeit: Ungeachtet der Konzentration stündlich etwa 0,1‰ (Promille), d.h. es dauert eine Stunde, bis 0,1 l Wein oder 0,2 l Bier abgebaut sind. Trinkt man stündlich diese Menge, bleibt der Alkoholspiegel konstant.

  • Halbwertszeit: Es gibt für Ethanol keine konstante Halbwertzeit, da der Abbau linear geschieht.

  • Nachweis: Das Verhältnis zwischen dem Alkoholgehalt im Atem (die »Fahne«) und im Blut beträgt 1 zu 2.100. Auf diesem Wert beruhen die »Pusteröhrchen«.

  • Langzeitfolgen/-schäden: Bauchspeicheldrüsenentzündung • Epilepsie • Hirnschäden • Krebs • Leberschäden

  • Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Alkohol und Beruhigungsmittel verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Herz- und Atemfunktionen werden stark herabgesetzt. Viele psychoaktive Substanzen produzieren in Verbindung mit Alkohol mitunter ernste körperliche Gesundheitsrisiken. Manche verstärken die Wirkung, andere dämpfen sie gefährlich. Keinesfalls Valium, Schlafmittel, Opiate oder gar GHB verabreichen! Es sind viele Fälle einer folgenden Atemlähmung dokumentiert. Die harntreibende Wirkung von Alkohol in Verbindung mit Drogen wie Amphetamin, Kokain oder psychedelische Tryptamine führen zu einer Körpererhitzung, die in Verbindung mit stundenlangem Tanzen den Körper gefährlich dehydrieren. Gefahr eines Herzschlages!

  • Bei akuter Vergiftung: Notarzt, Elementarhilfe. Behandlung wie bei einer Schlafmittel- /Beruhigungsmittelvergiftung, insbesondere wenn der Kranke bewußtlos ist. In Verbindung mit Partydrogen und möglicher Dehydrierung: Alkoholfreie Getränke in Maßen.


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