DrogenGenussKultur |
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8. Hinweise zur DosierungKetamin wird von der Pharmaindustrie als Injektionslösung in Form von Ketamin-Hydrochlorid (Ketamin-HCL) ausgeliefert. Wenn nicht anders auf der Verpackung angemerkt, handelt es sich bei Ketamin stets um das Racemat (50% (S)-Ketamin und 50% (R)-Ketamin). Auch das auf dem Schwarzmarkt angebotene dehydrierte (getrocknete) Ketamin in Pulverform ist Ketamin-HCL. Auch hier handelt es sich in der Regel um das Racemat. Die untenstehenden Dosierungsangaben beziehen sich auf das Ketamin-Hydrochlorid. Es gelten folgende Entsprechungen:
Nur in sehr geringen Dosierungen (maximal 20 bis 25 Milligramm nasal appliziert respektive 40 bis 50 Milligramm oral eingenommen) ist Ketamin als Partydroge geeignet, da in höheren Dosierungen die "Knie weich werden". In diesen eher kleinen Dosierungen wird Ketamin meistens als "Farbwürze" zu anderen Drogen wie LSD genommen. Die optimale Dosierung bei nasaler Applikation für einen "richtigen Abflug" liegt bei 2 bis maximal 2,5 Milligramm pro Kilo Körpergewicht, also in der Regel zwischen 120 und 200 Milligramm. Einen genussvollen "Abflug" erlebt man am besten bequem sitzend oder liegend. Dosierungen zwischen 30 und 100 Milligramm (bezogen auf eine 75 Kg schwere Person und nasal konsumiert) werden oft als unangenehm empfunden, da diverse Nebenwirkungen bei solchen Dosierungen bereits deutlich spürbar sind, die erwünschte Wirkung (Abflug) jedoch nicht richtig eintritt.
9. Safer UseDie richtige Dosis für eine volle Ketamin-Erfahrung liegt bei etwa 150 Milligramm nasal (30 bis 45 Minuten-Session), bei der man den Körper die meiste Zeit gar nicht oder kaum respektive verfremdet spürt. Deshalb sollte man seinen Körper vor Beginn der Wirkung des Ketamins bequem in eine Stellung positionieren, die geeignet ist, um längere Zeit zu verweilen. Der Drang auf die Toilette zu müssen, kann während der Hochphase einer Ketamin-Reise unangenehm sein, da jedes herumlaufen (sehr) beschwerlich sein kann. Darum sollte man vor der Reise unbedingt nochmals auf die Toilette gehen. Es kommt vor, dass man während der Einwirkung des Ketamins inkontinent ist. Das heißt, man ist nicht in der Lage, seinen Harn willkürlich zurückzuhalten und es kommt zum unfreiwilligen Abgang von Harn. Dies gilt vor allem bei hohen Dosierungen. Bei kleineren Dosierungen (etwa 50 Milligramm nasal oder 100 Milligramm oral), wie sie bei manchen
Leuten in der Klubszene beliebt sind, wird man leicht konfus, deliriös, gerät "out of ones mind" und neigt zum
Rumkaspern, wobei man sich wegen des Kontrollverlustes leicht verletzen kann, wenn keiner auf einen aufpasst – kein
guter Ersatz fürs Besoffensein! 31 Um die Risiken zu minimieren und um eine möglichst angenehme Ketamin-Reise zu erleben, sind vor allem folgende Punkte zu beachten:
10. MischkonsumWirkstoffe, die atemdepressiv wirken, sollten niemals ohne ärztliche Aufsicht im klinischen Setting in Kombination mit Ketamin eingenommen werden, da eine schwere Atemdepression oft eine intensivmedizinische Behandlung notwendig macht. Dies gilt insbesondere für starke Benzodiazepine wie Flunitrazepam (Rohypnol®). Auch Barbiturate wie Cyclobarbital (Phanodorm®), Thiopental (Trapanal®) oder Phenobarbital (Luminal®), die sedierende, hypnotische und narkotische Wirkungen besitzen und in Kombination mit Ketamin stärker atemdepressiv wirken, sollten deshalb nicht in Kombination mit Ketamin eingenommen werden. Da auch Opiate und Opioide atemdepressiv wirken, sollten diese Substanzen ebenfalls nicht in Kombination mit Ketamin eingenommen werden. Zudem können Barbiturate und Opiate in Kombination mit Ketamin die Erholungsphase verlängern, das heißt, es dauert wesentlich länger nach dem Abklingen der eigentlichen Wirkung, bis man wieder richtig fit ist. Alkohol, der als berüchtigter Modulator der GABA-Rezeptoren gilt, sollte nicht in Kombination mit Ketamin konsumiert werden. Auch nach dem Genuss von alkoholischen Getränken sollte kein Ketamin eingenommen werden, da einerseits die Wahrscheinlichkeit von Übelkeit und Erbrechen erhöht ist und andererseits auch die Wahrscheinlichkeit des auftretens einer Atemdepression größer ist. Da Ketamin die periphere Wiederaufnahme von Katecholaminen wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin hemmt und somit die periphere monoaminerge – insbesondere dopaminerge – Übertragung erhöht, sollte Ketamin nicht in Kombination mit Amphetamin, Methamphetamin oder Kokain konsumiert werden, da diese Kombination zu einer Übererregung des sympathischen Nervensystems (Sympathikus) führt mit der Folge eines starken Blutdruckanstiegs, einer Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie) sowie zu Schnellatmigkeit (Tachypnoe). Ketamin und Ecstasy (MDMA)Ecstasy ist eine Gefühlsdroge und fühlt sich meistens wunderbar aufheiternd an. Viele Konsumenten
berichten, dass sie sich energetisch und emotional geöffnet und liebevoll fühlen. Die meisten Ecstasy-Konsumenten
berichten, dass ihre erste Erfahrung mit der Substanz absolut himmlisch war und einen starken Eindruck hinterließ.
Die darauf folgenden Erfahrungen sind zumeist immer noch angenehm, können aber mit der ersten Initiation nicht
standhalten. Dauerhafte und wohltuende Erfahrungen resultieren in den meisten Fällen bei den späteren Ecstasy-Einnahmen
aus einer tiefen Verbundenheit mit anderen Personen. 32 Geringe Ketamin-Dosierungen bis zu 25 Milligramm verleihen der Ecstasy-Wirkung mehr Farbe, ergänzen sie durch mehr bildhafte Visionen (manchmal leichte Halluzinationen) und bereichern sie vor allem durch mehr Assoziationen, das heißt durch mehr Verknüpfungen aus Erinnerungen, Phantasievorstellungen und archetypischen Eigenheiten mit der aktuell gegebenen Situation sowie mit den aktuell sinnlich wahrgenommenen Eindrücken. Eine geringe Ketamin-Dosierung zu Ecstasy wird von den allermeisten Konsumenten als angenehm, wohltuend und bereichernd beschrieben. Zudem wird durch diese Kombination oft die Erinnerung an die erste Ecstasy-Initiation wieder wachgerufen, was ein Vergleich mit späteren Ecstasy-Erfahrungen ermöglicht und verschiedenen Erfahrungsberichten zufolge eine vertiefte Reflexion auf die eigenen Reaktionsmuster auf die Substanz MDMA begünstigen soll. Hohe Ketamin-Dosierungen brechen die Kontinuität der gewohnten sinnlichen Wahrnehmungen abrupt ab, kappen mehr oder weniger den Bezug zur physischen Außenwelt. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf eine virtuelle und dabei doch völlig real erlebbare Hyperwelt. Das Wirkungsprofil von Ketamin in hohen Dosierungen steht diametral dem Wirkungsprofil von Ecstasy gegenüber. Ecstasy verstärkt die Kontinuität sinnlicher Wahrnehmungen, intensiviert den Bezug zur physischen Außenwelt (Körperkontakt) und lenkt die Aufmerksamkeit auf die real existierende Umgebung. Die Gegensätzlichkeit der beiden Wirkungsprofile lässt sich nicht auf einen Nenner bringen, so dass die meisten Konsumenten, die Erfahrungen mit Ecstasy in Kombination mit hohen Ketamin-Dosierungen machten, vehement von dieser Kombination abraten. Hingegen scheint Ketamin in hohen Dosierungen in der Ausklangsphase der Ecstasy-Wirkung weitaus bekömmlicher zu sein. Die unter der Ecstasy-Wirkung frisch erlebten sinnlichen Wahrnehmungen gliedern sich dann nahtlos in den Kreislauf der Bilder und Wahrnehmungen des psychedelischen Universums ein, das durch Ketamin offenbart wird. Ketamin und LSDKetamin und LSD in Kombination wird sowohl im Party-Setting als auch im Rahmen psychonautischer Ausflüge gebraucht, wobei im Party-Setting Ketamin wesentlich niedriger zu dosieren ist als bei den rein psychonautischen Trips. Im Party-Setting wird Ketamin während der vollen LSD-Wirkung zur plastischen Aufhellung oder Intensivierung des LSD-Trips in Dosierungen zwischen 20 und 25 Milligramm nasal konsumiert (1 Gramm Ketamin ergibt 50 Portionen à 20 Milligramm oder 40 Portionen à 25 Milligramm, 1 Gramm Ketamin-HCL entspricht 867 Milligramm Ketamin-Base und 1 Gramm Ketamin-Base entspricht 1,153 Gramm Ketamin-HCL). Höhere Dosierungen sind im Party-Setting ungeeignet, da bei höheren Dosierungen das Reaktionsvermögen und die Artikulationsfähigkeiten eingeschränkt sind. Zudem werden bei höheren Dosierungen die Knie weich, das heißt, sitzen oder liegen ist angesagt. Höhere Dosierungen von Ketamin für echte psychonautische Experimente werden vorzugsweise eher gegen Ende der LSD-Wirkung eingenommen, da die Landung von der Ketamin-Reise auf LSD von vielen Psychonauten als hart und manchmal recht unangenehm beschrieben wird. Wenn die LSD-Wirkung nahezu gleichzeitig mit der Ketamin-Wirkung ausklingt, fällt die Landung hingegen weicher aus und die Erholungsphase nach dem Trip ist wesentlich angenehmer und entspannter. Bei der Kombination von LSD und Ketamin in hoher Dosierung ist Ketamin das Hauptgericht und LSD die Würze. Für junge und unerfahrene Drogenkonsumenten ist diese Kombination als ungeeignet zu bezeichnen, da man schon recht viel Erfahrung braucht, um die Eindrücke aus diesen Erlebniswelten gut verdauen zu können. Ketamin und GHBGHB und Ketamin sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, da die Wirkungsprofile sich nicht gut ergänzen, weil GHB die körperliche Empfindsamkeit steigert, Ketamin in höheren Dosierungen hingegen die körperliche Empfindsamkeit mindert respektive betäubt. Ein abwechselnder Konsum von GHB und Ketamin (mit mehr oder weniger langen Zwischenpausen) wird von einigen erfahrenen Psychonautikern als recht reizvoll beschrieben. Es sei hier aber nachdrücklich darauf hinzuweisen, betonen Psychonautiker, die solche Experimente genießen, dass eine stabile Grundkonstitution sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht eine absolut notwendige Voraussetzung für solche psychonautische Wechselbäder ist. |
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